Das Bibelprojekt Es handelt sich um das handschriftlich geschriebene und künstlerisch gestaltete Alte Testament in der Übersetzung von Martin Buber und Franz Rosenzweig. Mit dieser Arbeit verbinden sich ein paar Ideen und Absichten. Da ist einmal die Geschichte der Juden und Christen. Trotz ihrer zweitausendjährigen Feindschaft verbindet beide das Alte Testament. Dieses Verbindende scheint mir durch die Person und die Arbeit des Juden Martin Buber in bedeutender Weise herausgestellt worden zu sein. Er hat, anfänglich mit seinem Partner Rosenzweig, eine Übersetzung geschaffen, die H. Hesse als eine der höchsten Leistungen der deutschen Sprache in unserer Zeit bezeichnete. Fasziniert von diesem sprachlichen Monument entstand der Plan es zu schreiben. Dafür suchte ich nach einer Form und fand das für viele bis heute unübertroffene erste Druckwerk unserer Kulturgeschichte für angemessen: die Bibel des Johannes Gutenberg. So benutze ich den Satzspiegel, d.h. Größe und Blatteinteilung der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel, aber drucke nicht, sondern schreibe und drehe das Zeitrad für mich um 550 Jahre zurück, schreibe in Fraktur, der Schrift, in der Luther seine Übersetzung der Bibel unters Volk gebracht hat.
In diesem Geflecht von Verbindungen und möglichen Interpretationen bewege ich mich. Zu dem Vorsatz lediglich ein fleißiger Schreiber zu sein, kam allerdings doch das Bedürfnis nach eigener Gestaltungsmöglichkeit. So ergaben sich formale Abweichungen von Blatt zu Blatt, ohne jedoch das Grundgerüst, den Satzspiegel Gutenbergs und die Frakturschrift zu verändern.
Gemessen am Umfang des Alten Testaments steht das Bibel-Projekt am Anfang. In letzter Zeit ist es sogar zur Ruhe gekommen. Ich halte Ausschau nach Interessenten. Das Projekt kann in Teilen ausgestellt werden, kann in Teilen in Auftrag gegeben werden, kann in Einzelblatt- oder Buchform angeboten, kann als Ganzes finanziert und in Besitz genommen werden. |